Leider müssen wir hier passen…..es war einfach zu chaotisch um hier einen detaillierten Bericht zu schreiben. Wir müssen es aber von der Seele schreiben, damit unsere Nerven sich wieder beruhigen.
Bereits x-Kilometer vor der Grenze standen links und rechts, quer und breit, LKWs so weit das Auge reicht. Wir fuhren links, rechts, zurück, vorwärts….immer zwischen den Lastwagen durch. Wir wurden von unseren australischen Freunden, die ebenfalls Richtung Nicaragua unterwegs sind, begleitet.
Irgendwo wurden wir dann angehalten und das Prozedere ging los. Wahrscheinlich hatten wir auch eine unpassende Zeit erwischt, Samstag gegen Mittag. Grenzhelfer umringten uns und wir beschlossen einen anzustellen und hofften, mit seiner Hilfe etwas rascher durchzukommen. Leider verpufften unsere Wünsche bereits in den ersten Minuten.
Beim ersten Schalter anstehen, 10 Meter Warteschlange. Zum zweiten Schalter, 10 Meter Warteschlange. Mit einem Grenzbeamten zum Auto, alles öffnen. Unsere Freunde mussten sogar ihre zwei Fahrräder verzollen! Wo ist die Seriennummer an einem uralten Fahrrad zu finden….?
Wir dachten es sei ein Witz, als uns ein anderer Grenzbeamte in ein Gebäude begleitet und uns sagt, wir würden nun von einem Arzt untersucht! Barbara legte sich mit dem „Arzt“ an und teilt ihm mit, dass wir uns nicht untersuchen lassen werden. Ruhig Blut, zum Glück wollte der 20 jährige nur unsere Adresse und Passnummer in einem riesigen Buch notieren. Ob sich wirklich jemals noch jemand in für das Riesenbuch interessieren wird, stellen wir ernsthaft in Frage.
Bei einem weiteren Schalter waren wir plötzlich Australier und die anderen beiden Schweizer, wir fuhren einen Ford und unsere Freunde das Zebra. Höflich machten wir die Damen auf den gravierenden Fehler aufmerksam…..das heisst aber, wieder 20 Minuten warten bis zu den korrekten Dokumenten.
Nach drei Stunden auf sandigem Boden bei 35 Grad Aussentemperatur hatten wir alles Administrative erledigt. Die letzte Grenzkontrolle vor uns……unsere Australier haben es geschaft….wir nicht!
Der findige Beamte sieht, dass in den Dokumenten vom Zoll beim Fahrzeug die Aussenfarbe schwarz eingetragen ist….unser Fahrzeug ist aber schwarz/weiss…..eben ein Zebra. Wir hatten alle Dokumente mehrmals kontrolliert, den Damen gesagt schwarz/weiss….aber nun steht einfach schwarz und wir sehen endgültig rot…..
Wir müssen umkehren und drei weitere Beamte stehen nun um uns herum. Dies sei das falsche Auto, ist es gestohlen, kann man den Aufkleber entfernen…wir werden mit Fragen durchlöchert. Als ein Beamter mit einem Klappmesser am Lack unseres Fahrzeugs herumstochert halten wir es nicht mehr aus. Wir verlangen, sofort damit aufzuhören und drohen mit unseren Anwälten in den USA…..
Zum Glück und dieses Mal ein grosses Lob an die Motorfahrzeugkontrolle in Bellach! Super gemacht Jungs! Ihr habt korrekt gearbeitet und bei der Aussenfarbe SCHWARZ/WEISS eingetragen. Somit haben wir einen amtlichen Beleg, dass die Farbe Original ist und der Fehler beim hiesige Zoll stattfand.
Nach geschlagenen drei Stunden und 45 Minuten konnten wir die Grenze überschreiten. Genau nach 15 Minuten wurden wir von einer Polizeipatrouille angehalten. Sofort ging die Diskussion über die Aussenfarbe wieder los. Wir wussten, dass es kein Zufall sein kann. Die Grenzbeamten haben die Polizisten informiert und wollen nun Schmiergeld kassieren. Aber uns ist nun alles egal, sehr unfreundlich und arrogant weisen wir die Polizisten an, uns nun sofort weiterfahren zu lassen. Nach 10 Minuten starteten wir den Motor und fuhren davon….Bier und Zigaretten werden benötigt!
Tipps:
< Ein Grenzhelfer kann das Prozedere zwar nicht abkürzen, dennoch kennt er den Weg und weis wo welches Büro ist. Wir können dies in Nicaragua nur empfehlen. Kostenpunkt rund $ 5.00.
< Unbedingt kleine Noten wechseln. Der Grenzübertritt kostete rund 1230 Cordoba oder rund $ 45.00.
< Achtung: Wir mussten bei der Immigration den Betrag in US Dollar und Cordoba bezahlen. Als wir ihm mitteilten, dass wir keine US Dollar bei uns haben, legte er unser Pässe auf die Seite und sagte uns, wir sollen wieder kommen wenn wir US Dollars haben. Also gingen wir wieder zu den Geldwechslern und wechselten für uns beide $ 20.00.

Fahrzeugdesinfektion irgendwo am staubigen Grenzübertritt

Unser Grenzhelfer. Vorne unter dem Zelt haben wir die Autoversicherung abgeschlossen…

Das Versicherungsbüro